Wir waren auf Konfirmanden-Wochenende vom 21. bis 23.04. im Haus St. Georg in Wegberg. Allzuviel Inhaltliches darf noch nicht verraten werden (das kommt erst noch), doch von unserem Samstagabend möchte ich hier gerne erzählen:

mit uns war an diesem Wochenende auch die Katholische Jugendagentur Düsseldorf (KJA) in Wegberg. Da beide Gruppen – sie und wir – gerne am Samstagabend die Kapelle nutzen wollten, luden sie uns kurzerhand ein, einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern. Der Hauptteil lag in der Hand der katholischen Geschwister (was für uns als Gäste aber sehr angenehm war und für unsere Konfirmanden interessant, einem katholischen Gottesdienst beizuwohnen); wir wirkten bei Lesung und Fürbitten mit, und durften abschließend Einzelsegnungen für alle anbieten, wie wir es in unseren Gottesdiensten schon oft gemacht haben. Das Angebot wurde sehr dankbar angenommen.

Da es sich um einen Gottesdienst mit Eucharistie (also eine Messe) handelte, nutzte Pfarrer Mackscheidt die Zeit vorher, unseren Konfirmanden zu erläutern, wo die Unterschiede im Abendmahlsverständnis zwischen römisch-katholisch, lutherisch und reformiert liegen, wie all das geschichtlich gewachsen ist, wie es sich jeweils aus der Bibel her begründet und welche Positionen und Auffassungen es heute dazu gibt. Schwere Kost (Theologinnen und Theologen studieren und diskutieren seit Jahrhunderten darüber) mit viel Latein (Transsubstantiation, Consubstantiation, tabernaculum, etc.), doch mitsamt den Erläuterungen des Priesters im Gottesdienst selbst haben unsere Konfirmandinnen & Konfirmanden es recht gut verstanden.*

Ist das eigentlich heute noch so wichtig? Muss man das heute noch so genau wissen? Ja. Bis heute ist dies eine Türschwelle zwischen den Häusern zweier Schwestern, der Älteren und der Jüngeren. Auch gehört es zum Kirchlichen Unterricht dazu, dass unsere Schülerinnen und Schüler solche Unterschiede kennenlernen. Zudem wird (wenn man um die Unterschiede weiß) etwas anderes viel sichtbarer und spürbarer: die geheimnisvolle Verbundenheit, die, allem zum Trotz, einen solchen gemeinsamen Gottesdienst durchdringt. Es ist ein Geist, der dort unter uns atmete und lebte an diesem Abend; ein Geist, der dem Lobpreis und den Gebeten Stimme verlieh, einer, der uns die Worte der heiligen Schrift nahebrachte, einer nur, der uns füreinander bitten, aneinander denken und einander segnen half. Unsere Jugendlichen und wir haben den Abendgottesdienst als sehr schön und segensreich empfunden, und ich darf annehmen, den katholischen Geschwistern ging es ebenso.

Die Mitte der Kapelle war mit zahlreichen Kerzen erleuchtet, eine tolle Band begleitete uns bei den Liedern, und der Priester brachte uns die Begegnung Jesu mit den Emmausjüngern nahe, welche von den katholischen Jugendlichen szenisch umgesetzt wurde (Lk 24,13-35).

Was unsere Jugendlichen angeht, so bereiteten sie sich an diesem Wochenende auf ihre Konfirmation vor. Mehr erfahren und sehen Sie dort. Ein Weg nähert sich dem Ende, ein neuer wird beschritten. Jene Verbundenheit ist auch unter ihnen spürbar, sie sind zusammengewachsen in der letzten Zeit, das haben sie uns rückgemeldet. Gottes guter Geist möge sie begleiten, ihnen Begeisterung, Trost und Heimat sein! Wenn wir davon ein wenig vermitteln konnten, dann haben wir unseren Dienst getan, und wenn sie uns in den zahlreichen Aufgabenfeldern unserer Kirchengemeinde erhalten bleiben, dann freuen wir uns sehr. Manche liebäugeln damit, manche denken ernsthaft darüber nach, manche haben bereits zugesagt.

Wir freuen uns auf die kommende Zeit und vor allem erstmal auf die Konfirmationsfeier am 07.05 in Elmpt.

Simon Fischer

* https://www.kathpedia.com/index.php/Transsubstantiation

https://de.wikipedia.org/wiki/Konsubstantiation

https://www.kja-duesseldorf.de/

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