Am Sonntag, den 17.09., haben wir uns in unserem Familiengottesdienst in Elmpt auf die Suche nach dem Segen begeben. Was ist das eigentlich? Und wo ist er zu finden, der Segen?
In unserem kleinen Schauspiel am Beginn des Gottesdienstes haben meine Teamenden und ich versucht, das Thema ganz pragmatisch anzugehen und ein Fundbüro eingerichtet: Wenn man etwas irgendwo finden kann, dann doch wohl im Fundbüro. Oder nicht? Der schusselige Inhaber dieses Fundbüros (meine Wenigkeit) weiß doch sicher Rat, wenn es drauf ankommt. Und zur Not, wenn der Papierkram auf seinem Schreibtisch doch überhand genommen haben sollte, ist da noch seine Assistentin Frau Sophie Schneider; sie hat immer alles im Blick und führt Buch … Doch als ein suchender Kunde (unser FSJler Arthur Philipp) das Fundbüro betritt und sich nach Segen erkundigt, sind tatsächlich alle überfragt. Schnell wird klar: so funktioniert das nicht! Man kann nicht irgendwo hingehen und Segen bestellen oder anfragen, ob der im Sortiment ist. Also vielleicht doch nur ein (altes) Wort …?
Nein, nicht nur ein Wort! Nachdem wir den enttäuschten Arthur wegschicken mussten, kam ein anderer Kunde (Leon Hermanns) und hatte ein Fundstück abzugeben; ein Fundstück, das ganz handfest und sichtbar zeigt, was daraus wird, wenn Menschen anderen Segen mitgeben wollen: ein bunt bemalter Segensstein. Leon hatte ihn am Wegesrand gefunden und wusste nicht so recht, was tun. Hatte ihn jemand verloren?, weggeworfen?, würde jemand danach suchen? Also: Fundbüro. Der Inhaber ist euphorisiert: Nun bringt da tatsächlich jemand „Segen“ vorbei! Der Kunde Leon ist etwas überfragt: Wie kommt denn da Segen raus? Was ist das eigentlich? Die Frage ist immernoch nicht wirklich geklärt … Kurzerhand beschließen sie, in der Kirche nachzuhorchen. Dort redet man schließlich ständig davon, die müssten doch eine Antwort wissen.
Die Predigt von Pastor Bernd Mackscheidt nahm den Faden wieder auf: Was ist das mit dem Segen? Die Bibel erzählt uns von einem Menschen, der lange darauf gewartet hat: Abraham. Er war Gottes Ruf gefolgt, hatte seine Heimat verlassen und sich auf den Weg gemacht, weil Gott ihm neues Land und eine große Nachkommenschaft versprochen hatte. Kinder, das bedeutete damals Leben (und damit die größte Form des Segens): man existierte in seinen Söhnen und Töchtern weiter, oder aber der eigene Name verwehte im Wind und man wurde vergessen. Abraham und seine Frau Sara aber waren schon alt und machten sich keine Illusionen mehr, tatsächlich noch eigene Kinder zu bekommen. Der Zug war abgefahren. Und doch: genau das versprach Gott ihnen! Nicht irgendein Stellvertreter, nicht irgendein Verwalter wird dein Haus und deinen Namen weiterführen, sondern dein eigener Sohn wird es sein und unzählige Söhne und Töchter, Generationen über Generationen, werden von dir kommen, so zahlreich wie die Sterne am Himmel.
Wir alle sind diese „Sterne“, die von dort herstammen, will die Bibel uns erzählen, und das wollten auch wir im Gottesdienst sichtbar machen: alle Gottesdienstbesucher hatten am Eingang einen Stern bekommen und sollten ihn dann mit ihrem Namen versehen und vorne ans Himmelszelt unserer Stellwand anbringen. Was Abraham auf seinem Weg, mit den verstreichenden Jahren und in seinen Sorgen nicht sehen konnte, leuchtete an diesem Sternenhimmel: lauter Namen, lauter Söhne und Töchter, die leben und ein Segen sind.
Zuvor waren die Kinder in KiBiSa und Kindergottesdienst ganz kreativ gewesen zu diesem Thema: sie haben zahlreiche Segenssteine bemalt, die anschließend im Gemeindecafé auslagen, zum Mitnehmen, zum Behalten, zum Verschenken, zum Auf-den-Weg-legen …
An diesem Sonntag wurden auch die Kandidatinnen & Kandidaten für das Presbyterium vorgestellt, die unsere Gemeinde begleiten, tragen und prägen möchten mit ihrem Einsatz, ihren Ideen, ihren Gaben und Fähigkeiten, damit Menschen bei uns Segen finden.
Neben denen, die im Gottesdienst mitgewirkt haben, darf ein großes Dankeschön nicht fehlen: nämlich den lieben Helferinnen im Hintergrund, die die Obstsalate und den Quark für uns zubereitet und uns den Tag versüßt haben. Es war sehr lecker! Ganz herzlichen Dank!
Simon Fischer