Wie verlief dein Lebensweg bisher? Welche Höhen und Tiefen gab es, welche „Berge & Täler“? Welche Menschen haben dich und deinen Weg bislang maßgeblich geprägt oder haben vielleicht schon einen unersetzbaren Platz in deinem Herzen? In welchen Momenten ist dir Gott begegnet, hat dieses Geheimnis, das uns alle umgibt, vielleicht deinen Weg gestreift wie ein Schmetterling, flüchtig, still und anmutig, oder deine Seele berührt? Woraus schöpfst du Kraft, wo liegt deine Quelle? Was sind deine Träume, Wünsche und Visionen? Wo stehst du? Und wo geht es hin?

Diese Fragen haben wir den „Katchis“ letzten Samstag ans Herz gelegt. Sie sollten ihre Lebenswege künstlerisch darstellen, vom Lebensbeginn bis Heute, mit Bergen und Tälern, lieben Menschen und wichtigen Momenten, Kraftquellen und Wolken für die Träume … Daran angeklebt ein weiteres Papier: Wohin geht es? Wohin soll es gehen? Was bringt die Zukunft? (denn das steht auf einem „anderen Blatt“)

Manches war ähnlich und vergleichbar auf diesen Wegen, einiges vollkommen verschieden und gehörte nur dem oder der Einzelnen allein. Manches ließ uns einfach nur lächeln und nicken („Ja, so ist das!“), manches war sehr bitter und rührte uns alle, manches weckte großen Respekt und Anerkennung in der Gruppe. Manche sind lauter, lebhafter, haben einen unschlagbaren Humor, andere sind stiller, nachdenklicher, ernsthafter – aus alldem heraus lebte diese Gruppe und dieser Tag.

In Spielen spürten die Jugendlichen diesen Fragen nochmal nach, einen Parkour zu meistern, sich blind von anderen führen zu lassen und einander zu vertrauen, kleine Geschenke zu ertasten und verborgene Bilder zu erkennen …

Parallel zu der Beschäftigung mit ihren eigenen Lebenswegen lernten sie den Lebensweg des Königs David kennen, von dem uns die Bibel erzählt, ein Hirtenjunge, der zum bedeutendsten König in der Geschichte des Volkes Israel wurde, und bis heute ungebrochen verehrt und geachtet ist. Das Christentum, der Bezug auf den „Messias“ (den gesalbten König), den wir in Jesus Christus sehen, die ganzen Begrifflichkeiten, die uns vertraut sind, wären ohne den König David undenkbar! Mit dieser Geschichte sind wir verbunden, mag uns auch manches erstmal fremdartig und fern erscheinen.

Der Samstag (ein langer Tag, den die Katchis mit viel Engagement gemeistert haben) war das Herzstück des Wochenendes, das am Freitagabend begann und am Sonntag mit dem Gottesdienst endete. Freitagabend waren sie zu unserem Jugendclub Be_You eingeladen und wurden mit den anderen auf Zeitreise geschickt. Da die Zeitmaschine aber einen Defekt erlitt, mussten sie in Escape-Rooms (Rätselräumen) verschiedene Aufgaben lösen, um Teile und Codes zur Reparatur der Maschine zu sammeln und wieder ins Jahr 2022 zurückzukommen. Die Mission ist offensichtlich geglückt, sonst hätten sie am Samstag ja nicht im Unterricht gesessen …

Der Sonntagsgottesdienst schloss das Wochenende für die Katchis. Prädikantin Ruth Nischik gab ihnen und uns allen die Frage nach der „christlichen Identität“ mit auf den Weg, und erinnerte uns – erbauend und zugleich mahnend – daran, dass christliche Identität menschliche Identität sein muss, menschliche Identität, die aus der Gnade Gottes geschenkt ist.

Es war, wenn es auch an Spaß und Lachen nicht gefehlt hat, ein anspruchsvolles Wochenende für die Jugendlichen. Aufgrund der Eindrücke und Rückmeldungen dürfen wir annehmen, dass sie sich wohlgefühlt haben bei uns, und das ist der schönste Dank nach solchen Tagen. Dieser Dank gilt vor allem auch unseren Teamerinnen & Teamern für ihren Einsatz, die Freude und Vertrautheit, die sie maßgeblich mitbestimmt haben!

Unser Anliegen bleibt, dass diese jungen Menschen vielleicht einmal mit David sagen können: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. (Psalm 23,6)

Simon Fischer

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