Sonntag, der 17. Dezember war ein voller, aber auch erfüllter Tag für mich, den ich hier gerne mit euch und Ihnen teilen möchte.
Vormittags feierten wir Familiengottesdienst in Brüggen und spürten dort dem „Guten Hirten“ nach. Das Thema hatte sich mein Team ausgesucht, um mit diesem letzten Familiengottesdienst in diesem Jahr (vom Weihnachtsgottesdienst mal abgesehen) zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel hinzuführen. Der Hirte ist eine zentrale Figur in den biblischen Schriften: der israelitische König David nennt Gott unseren Hirten in seinem berühmten Psalm 23, und wir Christinnen & Christen sehen in Jesus von Nazareth den „guten Hirten“, auf den Israel und letztlich die ganze Welt gehofft hat.
Predigerin Annedore Lennartz konnte aus persönlicher Erfahrung von diesem Hirtenberuf erzählen und gab uns dazu in ihrer Predigt interessante Einblicke. Zahlreiche Parallelen lassen sich ziehen: ob Eltern, Erzieher, Pflegefamilien, Pflegekräfte, Kirchengemeinde, Einrichtungsleitungen oder Regierende, überall sind Menschen andere Menschen anvertraut, auf die sie achthaben sollen, um die sie sich kümmern sollen und denen sie einen Weg zeigen sollen. Damit das gelingt (vor allem, wenn die Zeiten mal schwer sind), müssen wir uns immer wieder auf Den besinnen, der unser Hirte ist, und auf die Liebe zu denen, die uns anvertraut sind. Das war auch Thema unseres kleinen Stückes für diesen Familiengottesdienst, welches Robin und ich aufführten, und unserer Fürbitten zum Abschluss.
Anschließend blieben wir noch etwas zusammen bei Kartoffelsuppe & Würstchen, welche unser FSJler Arthur Philipp für uns gekocht hatte, und bei schönen Gesprächen im Kirchencafé.
Nachmittags, um 17 Uhr, hielten wir einen Friedensgottesdienst in der Evangelischen Kirche Jüchen-Hochneukirch, den wir Jugendleiterinnen & Jugendleiter des Kirchenkreises Gladbach-Neuss vorbereitet hatten. Dort dachten wir über das hebräische Wort für „Frieden“, schalom, nach, was viel mehr bedeutet als lediglich die „Abwesenheit von Krieg und Streit“, sondern das ganze erfüllte Dasein und Miteinander der Menschen und der ganzen Welt. Diesen Frieden legten wir in Gebet, Meditation, Predigt und Fürbitte einander ans Herz.
Ein sichtbares Zeichen dieser Sehnsucht nach Frieden ist das sogenannte „Licht von Bethlehem“; vor 40 Jahren erstmals von Pfadfindern aus der Geburtskirche in Bethlehem mitgebracht, wird es seither als Licht in zahlreiche Länder getragen, um der Bitte nach Frieden Ausdruck zu verleihen. Auch wir konnten daran unsere Kerzen entzünden und das Licht mitnehmen in unsere Gemeinden.
Es ging also nach dem Gottesdienst für mich noch nach Elmpt und Brüggen, wo ich das Licht von Bethlehem platzierte. In den Kirchen ist großteils schon alles vorbereitet für die Weihnachtstage, für die Besinnung und Erinnerung an den Hirten und an den Frieden.
Endlich Zuhause. Ich hatte mir vormittags Kartoffelsuppe von Arthur mitgenommen und konnte damit den Feierabend genießen.
Simon Fischer